Dies ist ein satirischer Jahresrückblick! Gute Unterhaltung und lautes Lachen über sich und über die Verrücktheiten dieser Welt ist ausdrücklich gewünscht und erhofft. Lachen ist gesund und hat keinerlei Nebenwirkungen! Sich ärgern hat Nebenwirkungen - Stresshormone werden ausgeschüttet und man bekommt schlechte Laune. Also lachen Sie einfach drüber, auch wenn Sie mal was ärgert.
Kapitel 2
Zum Sport:
Vom 18. Bis zum 20. Januar wurde die Stadtmeisterschaft im Futsal ausgetragen, in den Ruhrnachrichten fand sich in der Überschrift zu meiner Verwirrung das Hauptwort „ Futsalball“. Wie nun: Fußball, Saalball, ballaballa... Bis vor Kurzem habe ich Futsal ja noch für einen Fall von Legasthenie im Vollbild gehalten. OK, in unserer modernistischen Welt darf Deutschlands beliebtestes Ballspiel ja nicht einfach Hallenfußball heißen analog zum Hallenhandball; da kommen ja Erinnerungen an Klassenfahrten in den frühen Siebzigerjahren auf – an Kindereien eben! Wer würde schon zugeben, dass er sich ein Hallenfußballspiel ansieht? Da könnte Mann (Großgeschrieben und mit Doppel ENN) ja gleich von Frauenfußball schwärmen. Damen-Biechwolliball ist ja schön anzusehen aber Damenfußball?
Na ja, das Wort Futsal wird wohl nach irgendeiner Meisterschaft in demokratischer Abstimmung erkoren worden sein – entweder als kleinster Nenner, weil das Bier auszugehen drohte oder weil der Vorrat des Gerstensaftes so groß war, dass die ersten Verlierer drohten, vom Platz getragen werden zu müssen. Und der Futsalball ist das, was auf den Klassenfahrten „Pocke“ genannt wurde. Kennt heute keiner mehr das Wort. Aber Furzknoten, Käseigel oder Gänsewein kennt ja auch keiner mehr!
Nun also: ein Turnier mit Neun Mannschaften – eine ungerade Zahl ... schon seltsam aber ist ja rechnerisch irgendwie aufgegangen. Und am Ende hieß es um 20 Uhr drei – in der Alfred-Berg-Halle Keilerei!
So mussten nach einem sonst wohl gelungenen Wochenende die Freunde und Helfer in blau für einen sicheren Heimweg sorgen.
Schade für die Ausrichter vom SV-Geiseke. Schade für die vielen ehrenamtlichen Helfer und ihre Arbeitsstunden. Schade für den resignierten sportlichen Leiter Thomas Redel, der meint, ohne teure Sekuritate können so große Sportveranstaltungen nicht mehr stattfinden.
Aber Ballsport ist ja eh nicht so meins. Als Brillenträger hat man da immer irgendwie schlechte Karten. Aber es gibt ja auch noch andere Sportarten, z. B. haben wir in Schwerte eine Familie von Triathleten, die Krügers; Tochter Katharina ist 2020 ins Profilager gewechselt, Vater Olaf war schon viermal in Hawai zur Weltmeisterschaft der Ironmen. Dreieinhalb Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und zum Auspendeln noch einen Marathon – nicht insgesamt übers Jahr verteilt, sondern ohne Pause in weniger als 11 Stunden; wenn das die Gewerkschaft hört is‘ aber Achterbahn!
Na gut! Ohne lästern keine Satire! Wer ahnt, wie viel Trainingszeit für eine Ironmanquali notwendig ist, der ahnt, dass so etwas nur Lehrern vergönnt sein kann. Oder einem Akademiker zwischen Master und Arbeitsbeginn: Felix Bartscher ließ sich einfach nicht vom Gesundheitsminister aus Australien evakuieren, sondern blieb dort und fand allerbeste Trainingsbedingungen an einem menschenleeren Strand vor: sonnenbaden verboten, Triatraining erlaubt, so schön kann Corona sein! So, das muss reichen mit Lästerei.
Halt, eine Rubrik fehlt noch: DUMM KICKT GUT
Als alle Frisöre Berufsverbot hatten und die meisten von uns sich als Statisten bei den Passionsfestspielen in Oberammergau bewerben konnten, da waren die Millionäre vom bekannten Dortmunder Kickerverein am Kopf herausgeputzt wie weiland Claudia Schiffer. Lumpige 20.000 Euro soll der Maestro dafür verlangt haben; dank von jedem Depp zu bedienender Handytechnik wird ja heute jede Peinlichkeit gefilmt: von affigen Frisierkünsten bis zum Verschlingen eines vergoldeten T-Bonesteaks.
Aber der Frisör wusste sich vor unerwünschten Filmbeweisen zu schützen: bei dieser hohen Summe waren alle Hände mit Geldzählen beschäftigt – fürs Handy war keine Hand mehr frei!
Auch hier und heute: Fortsetzung folgt – versprochen. Ich hoffe, ihr seht das nicht als Drohung, sondern seid beim nächsten Mal wieder dabei.