Unser 5. Schichtfest
fand am 18. Januar 2014 im Bürgersaal statt; es fanden sich mehr als 70 Nachbarn ein, um einige schöne Stunden miteinander zu verbringen.
Unser, um diese Zeit noch stellvertretende Schichtmeister Herbert Dieckmann, begrüßte alle Gäste nicht nur zünftig mit Handschlag und Schnäppsken, sondern um 19 Uhr auch mit einer (gut)launigen Begrüßungsrede, bevor Schichtmeisterin Ursula Fabri das Buffet für eröffnet erklärte.
Es gab Grünkohl mit Mettwurst und Kassler; und ich (scheinbar als einzigster) war sehr angetan von der modernen, weil leichten Interpretation dieses westfälischen Klassikers, den uns das Schwerter Traditionsunternehmen Kleiner lieferte. Ließ sie doch Raum für die von den Damen des Schichthelferkreises an langen Winterabenden selbst gebastelten Nachtische - hervorragend!
Nur angesichts des feierlichen Anlasses konnte ich es mir verkneifen vor Begeisterung einen Kopfstand im Pudding zu machen ...
Danach bat DJ Kai zum Tanz. Wiener Walzer, Disco-Fox und Cha-Cha - Kai trifft wie selbstverständlich den Musikgeschmack seiner Stammkunden punktgenau.
Um 21 Uhr trat als erster Programmhöhepunkt das Duo Slodkis von der Ergster Operettenbühne auf; mit der Herz-Schmerz-Polka brachten die beiden die Stimmung der 24er in unglaublich kurzer Zeit zum Kochen. Oans zwoa xsuffa, Liebeslied an die anwesende Anneliese und Böööhmerwald trieben uns Westfalen zum Mitsingen und Sitztanzen (im Rheinland als schunkeln bezeichnet), bevor der Auftritt in einer Jodelanweisung gipfelte. Nochmal zum Üben: hol a Rührei, hol a Radio ...
Als Abschluss sangen sie noch „ab nach Wannsee“. Wann se wieder gegangen sind, weiß ich nicht, denn angesichts des köstlichen Grünkohls baten die beiden Trachtenträger innigst darum, sich auch bedienen zu dürfen.
Als zweiten Programmhöhepunkt führten 7 Laienschauspieler und 2 Bühnenhelfer aus der Nachbarschaft eine moderne Auslegung des Märchens Aschenputtel auf; mit ausdrucksstarken, aufs Wesentliche reduzierten Kostümen, einem minimalistischen Bühnenbild und dem kompakten, übersichtlichen Wortschatz wäre das Märchen auch von einem internationalen Publikum verstanden worden. Das Weglassen des „Ruggediguh“ war schon okeeh.
Nach einer Tanzpause verlas Sabine T. ihren Jahresrückblick. Als Teil einer sich entwickelnden Tradition konnten wir vorher erstmals das 24er Nachbarschaftslied nicht nur anhören, sondern auch mitsingen.
Im Rückblick war die Rede von Bombenanschlägen, verstrahltem Kaffee und den vergeblichen Versuchen der Polizei, Schwarzarbeiter anzuheuern; und natürlich fanden alle Aktivitäten des Nachbarschichts vom Schichtfest über Ausflüge nach Ergste, Operettenbesuche, Firmenbesichtigungen und Adventsingen Erwähnung, besonders aber die tätige Hilfe für einen in Not geratenen Nachbarn durch seinen neuen Nachbarn -
an allem erfreuten sich nicht nur wir Schwerter, sondern auch ein gewisser Werther ...
Nach einer kurzen Tanzpause und Verteilung der Tombolagewinne, gab Dr. Klaus Halfpap die Schichtmeisterwürde von Ursula Fabri an Herbert Dieckmann weiter und in einer recht feierlichen Ansprache seiner Überzeugung Ausdruck, dass das Schichtwesen in Schwerte allgemein und im 24er ganz besonders auch in Zukunft mit Leben erfüllt bleibt; mit Thomas Totzauer wurde der neue stellvertretende Schichtmeister gewählt.
Den Abschluss unserer Feier bildete ganz traditionell die Ziehung der Tombolahauptpreise bei Mitternachtskaffee und selbstfabrizierten Torten. Bis gegen zwei Uhr wurden zu Kai`s Takten noch einige furiose Tänzchen aufgeführt.
Schon um 10 Uhr am nächsten Tag wurden in bewährter „viele Hände, rasch ein Ende“-Methode die Spuren unseres nächtlichen Treibens vom Helferkreis beseitigt.